Unimog 1992 bis 2002
Die Baureihen U 408 („Leichte Baureihe Unimog“-LBU) und die größere Baureihe U 418 („Mittlere Baureihe Unimog“-MBU wurden ab 1992 gefertigt. Beide Baureihen ersetzten nach und nach die Baureihen U 407 und U 417. Das neu entwickelte Fahrerhaus wurde bei beiden Baureihen verwendet. Mit dem neuen Fahrerhaus konnte erstmals bei den leichten und mittleren Baureihen eine Rechtslenkerversion geliefert werden. Charakteristisch für beide Baureihen war der „Sichtkanal“ auf der linken Seite der Motorhaube. Er ermöglichte die Sicht auf den linken Geräteanbaupunkt. Dies erleichterte den Gerätewechsel. Es konnte auch eine Motorhaube ohne Sichtkanal geliefert werden.
Mitte 1993 lief mit dem U 2400 TG ein ungewöhnliches Unimog-Baumuster (437.182) erstmals vom Band. Vorne ein Unimog, hinten ein LKW vereinte er die Geräteeigenschaften eines Unimog mit der Nutzlast eines LKW. Das letzte Fahrzeug diese Baumusters wurde im Jahr 2000 gebaut.
Ab Oktober 1993 war die Abgasstufe Euro 1, ab Oktober 1996 die Abgasstufe Euro 2 Pflicht. Bei den Motoren OM 366 änderte sich deshalb die Bezeichnungen. Aus z. B. 366.948 (Euro 0) wurde 356.956 (Euro 1) und 357.913 (Euro 2). Beim OM 364 wurde aus z. B. 364.982 (Euro 1) 354.926 (Euro 2).
Ein besonderes Jubiläum konnte am 15.Juli 1994 gefeiert werden. Der 300 000ste Unimog lief in Gaggenau vom Band.
Im Jahr 1995 erschien mit dem U 2450 L 6×6 (437.156) das größte und einzigartigste Unimog-Baumuster in der bisherigen Unimog-Geschichte. Das letzte Fahrzeug diese Baumusters lief im Mai 2002 vom Band.
1996 wurde bei der Baureihe 408 der Motor OM 602 DE 29 LA (OM 602.981) eigeführt. Dieser ersetzte den OM 602 D 29 (OM 602.941). Die Verkaufsbezeichnung änderte sich von U 90 bzw. U 100 L in U 90 turbo und U 100 L turbo. Ebenso änderten sich die Fahrzeugbaumuster. Aus U 408.100 wurde U 408.101, aus U 408.215 wurde U 408.216. Die Unimog-Baureihe 408 wurde bis 2001, die Unimog-Baureihe 418 bis 1998 gebaut.
Die Produktion der Baureihe U 409 begann 1996 und endete 1998. Von dieser Baureihe gab es zwei Baumuster. Das Baumuster U409.100 hatte einen hydrostatischen Fahrantrieb, das Baumuster U 409.101 einen mechanischen Antrieb mir einem Fünf-Gang-Schaltgetriebe. Vom Baumuster U 409.101 gab es eine 4×2 und eine 4×4-Variante. Erstmals gab es beim diesem kleinen und kompakten Unimog-Geräteträger ein Fahrerhaus aus Faserverbundwerkstoff und eine Wechsellenkung. Das Fahrzeug und Produktionseinrichtungen wurden 1998 an die Hako-Firmengruppe verkauft und wurde dort fast unverändert unter dem Namen Kommobil bis Ende 2002 weiter produziert.
Eine neue Ära in der Unimog-Geschichte begann im Jahr 2000 mit der Produktion der neuen Unimog-Geräteträger Baureihe. Mit Serienstart der neuen Baureihe wurden die Unimog-Baureihen in die geländegängigen Geräteträger-Baureihen (U 405) und die ab 2001 lieferbare hochgeländegängigen Baureihen (U 437.4) aufgeteilt. Alle Baumuster dieser Baureihen erfüllten die ab Oktober 2001 geltende Abgasnorm Euro 3.
Am 9. und 10. Juni 2001 fand in Gaggenau das Fest zu „50 Jahre Mercedes –Benz Unimog“ statt. Über 500 Unimog trafen sich an ihrer Geburtsstätte zu einem tollen Fest.
Im November 2001 begann die Produktion der neuen hochgeländegängigen Unimog Baureihe (U 437.4). Erstes Fahrzeug war ein U 4000. Der erste U 5000 läuft im Juni 2002 vom Band. Auf einzelnen Typender Baureihe U 437.4 basierte die in der Türkei im Werk Aksaray in Lizenz gefertigte Baureihe U 436.4.
Im Juli 2002 wird der Unimog-Bereich in das Mercedes-Benz Werk Wörth verlagert.